SCHLOSS BEI STUTTGART - EIN ARCHITEKTONISCHES KUNSTWERK
SCHLOSS WEIL - EIN ARCHITEKTONISCHES KUNSTWERK
Erbaut für König Wilhelm I. vom Florentiner Baumeister Giovanni Salucci.
Im Jahre 1817 ließ König Wilhelm I. auf dem Gelände, im heutigen Esslingen-Weil, ein Gestüt anlegen. Zwei Jahre später beauftrage er den Florentiner Baumeister Giovanni Salucci darauf ein zweigeschossiges Schloss zu errichten. Dies war Saluccis erstes Projekt im Auftrag des Königshauses Württemberg und zugleich seine Feuerprobe. Erbaut wurde das „Schlösschen Weil“ im klassizistischen Stil italienischer Landhäuser.
Umgeben ist die Liegenschaft von einem parkähnlichen Anwesen mit altem Baumbestand auf einer Fläche von ca. 4.798 qm. Bereits im Entrée wird mit der imposanten Deckenhöhe, einem Kronleuchter und dem schwarzen Marmor als Bodenbelag, die Besonderheit dieser Liegenschaft deutlich.
Mit einer Gesamtfläche von 546 qm verteilt auf 10 Zimmer, angelegt in einem quadratischen Grundriss, verziert mit historischen Stuckelementen und Deckengemälden, versprüht das Schloss noch heute den majestätischen Anmut der Königsfamilie. Alle Räume sind mit bodentiefen, maßgefertigten Fenstern und zweiflügligen Massivholztüren ausgestattet.
Zur Krönung des Schlosses gehört der auf der Nord-Ostseite angelegte große Saal. Er erstreckt sich über die gesamte Breite des Bauwerks und grenzt an den kleinen Saal sowie an die modern ausgestattete Küche. In das Obergeschoss gelangt man durch den mittig angelegten Treppenaufgang, verziert mit Neresheimer Marmor und außergewöhnlicher Schattenmalereien.
Im oberen Geschoss befinden sich, neben vier herrschaftlichen Eckzimmern, das Damen- und das Herrenbad sowie zwei weitere große Zimmer. Von allen Räumen aus besteht im Erdgeschoss Zugang zum Garten und im Obergeschoss zur Veranda, die den gesamten Bau umgibt. Das Schloss ist eines der ersten Bauwerke in Württemberg mit einer Gusseisenkonstruktion. Mit dieser damals modernen Technik gelang Salucci der Bau einer Glaskuppel im Zentrum des Gebäudes, die zu dieser Zeit als unbaubar galt. Gefertigt wurde das Bauwerk in Massivbauweise aus Sand- und Ziegelsteinen und einem Zeltdach mit Schiefereindeckung.
Im Jahr 1997 begann eine knapp siebenjährige, technische Grundsanierung und Restaurierung. Die Substanz ist im Außen- und Innenbereich bis heute nahezu im Originalzustand erhalten geblieben. Das überwältigende Ambiente bietet nicht nur die Möglichkeit zum Wohnen, sondern eignet sich auch bestens für Ateliers, Kanzleien, Botschaften, Family Offices oder ähnliche Gewerbe.
Das Anwesen steht unter Denkmalschutz und wird in der Denkmalliste Landes Baden-Württemberg als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ geführt. Giovanni Salucci entwarf neben dem Schloss Weil die Grabkapelle auf dem Württemberg, den Wilhelmspalais in Stuttgart, das Schloss Rosenstein, das Königliche Reithaus und das Löwentor.